Zeiten des Coronavirus

Die Auswirkungen des Coronavirus stellen derzeit unser aller Leben auf den Kopf.

Auch wir mussten am 16.03.2020 nach dem Beschluss, dass alle Kindertageseinrichtungen und auch Schulen schließen müssen, unsere Kinderkrippe plötzlich in einen zunächst fünfwöchigen „Frühjahrsschlaf“ legen. Diese Entscheidung des Bundesministeriums brachte viele Fragen mit sich. Wie soll unsere Arbeit, deren Schwerpunkt auf der Betreuung, Erziehung und Bildung von Kindern liegt, nun aussehen und weitergehen?

In den vergangenen Wochen lag unser Hauptaugenmerk zunächst auf hauswirtschaftlichen, administratorischen, organisatorischen und kreativen Aufgaben.

Direkt nach der Schließung begannen wir unsere Einrichtung auf den fünfwöchigen „Frühjahrsschlaf“ vorzubereiten. Alle Räumlichkeiten des Hauses wurden gründlich gereinigt, desinfiziert, sortiert und ausgemistet. Außerdem nutzten wir als Team die Zeit, um unsere Räumlichkeiten und Materialien mit einigen Elementen kindgerechter zu gestalten. Auch unseren Außenbereich unterzogen wir einer Säuberung bzw. Renovierung und sind weiterhin damit beschäftigt, ihn mit kreativen Umsetzungen zu verschönern.

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Da bei unseren Wurzelwichtelfamilien die ersten fünf Wochen kein Anspruch auf Notbetreuung bestand, unterstützten wir abwechselnd unsere Kolleginnen in der Kinderkrippe Sterntaler in Altdorf bei ihrer Notbetreuungsgruppe. Hier konnten wir einige tolle Einblicke in deren pädagogischen Alltag erlangen und unsere kollegiale Beziehung weiter stärken. Zum Schutz unserer Mitarbeiter werden für die Notbetreuung nur noch Mitarbeiter eingesetzt, die keiner Risikogruppe angehören. An den restlichen Tagen verlagert sich der Arbeitsort von der Kinderkrippe ins Home-Office. Hier bereiten wir uns darauf vor, den Übergang nach dem Betretungsverbot zurück zum Krippenalltag für die Kinder und Eltern bestmöglich zu gestalten. Weiterhin nutzen wir die Zeit um zu reflektieren. Wie ist unsere Arbeit? Wo können wir uns noch verbessern? Ebenso widmen wir uns mit Hilfe von Fachliteratur, Onlinefortbildungen und -webinaren unserer persönlichen Weiterbildung.

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Zudem stehen vor allem Verwaltungsaufgaben, die Überarbeitung von Dokumenten, die Planung von kommenden Veranstaltungen, Angeboten, Projekten und einiges mehr im Fokus.  

Leider konnten wir unser geplantes Projekt „Huhn“, auf das wir uns alle sehr gefreut hatten, durch die Corona bedingte Schließung noch nicht durchführen. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Deshalb ziehen die 4 Hühner nach dieser Zeit trotzdem in unser Krippengartenhaus ein. Um unseren Wurzelwichten neben dem hautnahem Tierkontakt noch mehr Interessantes über das Thema anbieten zu können, beschäftigen wir uns im Homeoffice noch intensiver mit der Vorbereitung des Projektes. Wir gestalten interessante Plakate, suchen tolle Fingerspiele, Lieder und Reime für unsere themenbezogenen Morgenkreise, bereiten Kreativangebote vor und besorgen spannende Bücher zum Thema Huhn.

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Mit wöchentlichen Videobotschaften oder Briefe an die Kinder und deren Familien halten wir den Kontakt sowie die Erziehungs-/ Bildungspartnerschaft auch weiterhin aufrecht. In den Videos greifen wir Themenschwerpunkte wie beispielsweise Ostern, den Frühling, die Bienen oder den Wald auf und stellen darin passende Lieder, Fingerspiele, Bücher, Bewegungsangebote und kleine Bastelangebote vor. Hierfür benötigtes Bastelmaterial stellen wir den Familien in einer Box vor dem Krippengebäude zur Verfügung. Dieses können sich die Familien jederzeit abholen und zu Hause nachgestalten.

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In den Briefen finden sich ebenso Beschäftigungsmöglichkeiten in Form von Malvorlagen, Geschichtensäckchen, Rezepten usw. 

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Auch Ostern konnten wir dieses Jahr leider nicht gemeinsam erleben. Um die Nester, die der Osterhase vorbeigebracht hat trotzdem zu den Wurzelwichtelkindern zu bringen, hat sich das Team entschieden, den Kindern eine Freude zu bereiten und sie zu ihnen nach Hause zu fahren.

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Zum Muttertag ließen wir uns ebenso eine kleine Überraschung zum Abholen einfallen.

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Seit 2 Wochen sind wir nun mit einer kleinen Notgruppe wieder zurück in der Hagenhausener Sterntaler Kinderkrippe. Hier versuchen wir den Tagesablauf so normal wie möglich zu gestalten und noch individueller auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Das Spielen mit lang vermissten Freunden, Aufenthalte im Freien, kreative Gestaltungsangebote, Bewegungsspiele uvm. bereiten diesen Kindern momentan noch mehr Freude als zuvor. Die Notgruppe wird nun Stück für Stück immer mehr ausgeweitet, bis wir vielleicht irgendwann wieder in unseren normalen Alltag zurückkehren können.

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Letztendlich können wir sagen, dass wir versuchen die schwierige Zeit bestmöglichst zu nutzen. Obwohl wir uns auch Sorgen machen: Wie geht es weiter? Wie lange wird es andauern? Alles ist sehr ungewiss: für die Eltern, für die Kinder und für uns.

Immer wieder erreichen uns in dieser Zeit liebe Nachrichten, Videos, Fotos, gemalte Bilder oder Bastelarbeiten von unseren Wurzelwichtelfamilien, die uns zeigen wie sehr sie uns und die anderen Kindern vermissen. Vielen lieben Dank für eure wertschätzende Mühe.

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Ihr fehlt uns auch so sehr und wir freuen uns jetzt schon riesig darauf, wenn wir uns hoffentlich ganz bald alle wiedersehen und wieder als Gruppe gemeinsam die Welt erforschen können.