Projekt Huhn

Endlich ist es so weit! Nach der langen Zeit des Betretungsverbotes in der Corona- Zeit, dürfen wir als Gruppe freudigerweise wieder zusammenkommen.

Die erste Woche nach dem Wiedereinstieg in den Krippenalltag nutzen wir dafür, um uns als Gruppe wieder aneinander zu gewöhnen. Dabei steht bei den meisten das Spiel mit langvermissten Freunden und Spielsachen an erster Stelle.

Nachdem sich die Wiedersehensfreude gelegt hat, sind wir uns alle einig: Wir möchten unser bereits geplantes dreiwöchiges Hühnerprojekt, bei dem vier Hühner in unser Gartenhäuschen einziehen sollen, auf jeden Fall nachholen. Dabei sollen der Umgang mit den Hühnern, deren Versorgung, der Bezug zum Nahrungsmittel „Ei“ und der Zusammenhang von „Ei-Küken“ im Mittelpunkt stehen.

Voller Begeisterung bereiten wir uns auf die Ankunft der Tiere vor. Gemeinsam verwandeln wir das Gartenhaus, das uns seitdem als Kinderwerkstatt diente in ein Hühnerhaus. Hierfür verteilen wir fleißig Stroh auf dem Boden, positionieren Legenester, Sitzstangen, eine Tränke und Futtertröge. Außerdem spannen wir einen Zaun und teilen unseren Garten für ein Hühnerfreilaufgehege ab. Aufgabe in einem Corona-Video war es sich in der freien Zeit zu Hause schon einmal Hühnernamen zu überlegen. Eine gemeinsame Abstimmung ergab: „Erna“, „Berta“, „Heidi“, „Trude“, so sollen unsere 4 Hühner heißen.

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Am Tag des Einzuges erwarten wir die Hühner ganz aufgeregt. Neugierig betrachten wir sie in der Transportbox und können ein weißes, graues, braunes und schwarz-weiß geflecktes Huhn entdecken.  Wir heben sie vorsichtig heraus, zeigen ihnen ihr neues Zuhause und teilen ihnen ihre Namen zu. Dann beobachten wir gespannt, wie die Tiere ihren Stall und das große Freilaufgehege erkunden. Anfangs wirken sie noch ein bisschen ängstlich, doch nach mehreren Stunden picken sie bereits munter umher.

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Eine Hauptaufgabe der Hühnerhaltung ist die Verpflegung der Hühner. Wir öffnen früh am Morgen ihren Hühnerstall, füttern sie täglich mit frischen Körnern, unseren Essensresten und Küchenabfällen, geben ihnen frisches Wasser und sperren sie abends wieder in ihren Stall. Jeder darf diese Aufgabe einmal übernehmen. Schnell lernen wir, Hühner brauchen immer jemanden der sie täglich versorgt und einen einfühlsamen, liebevollen und vorsichtigen Umgang.

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Neben dem hautnahem Tierkontakt finden sich auch in unserem weiteren Krippenalltag themenbezogene Lernangebote wieder. In unserem Morgenkreis starten wir nun täglich mit Hühnerfingerspielen und -liedern in den Tag. Auch in unseren Bücherregalen sind neue Bilderbücher zum Thema „Huhn“ eingezogen. Diese werden vor allem in unserer Freispielzeit gerne betrachtet und vorgelesen, aber auch in einer gemeinsamen Runde thematisiert. Mandy stellt uns dabei das Buch „Das kleine Huhn hat viel zu tun“ vor.

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Natürlich wissen wir bereits aus verschiedenen Medien und Erzählungen, dass Hühner Eier legen. Doch das wollen wir nun bei unseren eigenen Hühnern unmittelbar erleben. Gespannt ziehen wir immer zuerst die Schublade der Legenester heraus und sehen nach ob sich darin Eier befinden. Die Freude ist riesig, als wir das erste Ei entdecken. Jeder möchte es einmal ansehen und anfassen. Außerdem können wir eine Henne dabei beobachten, wie sie im Hühnernest damit beschäftigt ist, ihr Ei zu legen. Dabei gackert sie ganz laut. Mit diesen realen Erlebnissen können den Zusammenhang von Huhn und Ei noch besser einordnen. Auch wenn die Hühner aufgrund des Ortswechsels eine Weile brauchten, bis sie regelmäßig Eier legten, ist von klein und weiß über mittelgroß und cremefarben oder grün, braun und riesengroß alles dabei. Und bei einem Rühreifrühstück stellen wir fest: Sie schmecken ungelogen viel besser als gekaufte Eier.

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In diesem Zusammenhang sehen wir uns das Aussehen eines Huhns genauer an und benennen dessen verschiedenen Körperteile anhand eines Plakats und anschließend hautnah an Erna, unserem weißen Huhn. Dabei können wir das Huhn vorsichtig streicheln und dessen Federn berühren. Da Erna sehr zutraulich ist, haben wir alle schon bald gar keine Angst mehr.

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Hygiene ist sehr wichtig, wenn man Hühner hält. In einem schmutzigen Stall werden die Eier dreckig und die Hühner krank. Deshalb misten wir einmal in der Woche gemeinsam den Hühnerstall aus. Dabei helfen wir alle kräftig mit das dreckige Stroh herauszuholen und auf den Kompost zu bringen. Kotstellen werden beseitigt und frisches Stroh eingestreut. Dann fühlen sich unsere Hühner wieder richtig wohl.

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Zum Abschluss der ersten Hühnerwoche basteln wir unser eigenes kreatives Huhn. Dazu dürfen wir die weiße Huhnvorlage mit viel Kleister, verschiedenfarbigen Federn und Stroh verschönern. Mit viel Feinfühligkeit und guter Hand-Augen-Koordination entstehen tolle Hühnerkunstwerke, die nun unseren Eingangsbereich in einen kreativen Hühnerstall verwandeln.

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Eine spannende und aufregende Hühnerwoche liegt hinter uns, zur Freude aller aber noch zwei weitere vor uns. Wir haben schon viel Neues dazugelernt und tolle Tiererlebnisse erfahren dürfen.  

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